Eingestellt von - Montag, 10. August 2015 - Kommentare

Griechische Epoche auf Sizilien


Seit dem 8. Jahrhundert vor Christus entstanden im Osten und Süden der Insel griechische Kolonien, diese sollten einen wesentlichen Teil der sizilianischen Geschichte für die Nachwelt erhalten. Unter anderen entstanden Naxos, Lentini, Catania (alle von Chalkis aus gegründet), Syrakus (734, Korinth), Megara Iblea (Megara) und Gela (Rhodos und Kreta), welche wiederum Tochterkolonien gründeten. Zum Beispiel entstanden Selinunte und Agrigent aus Megara Iblea und Gela. Im Westen dagegen, dem Gebiet der Sikaner und Helimer, entstanden vorwiegend Niederlassungen der Phönizier (u.a. Panormos = Palermo, Solunto und Mózia). Diese Städte waren hauptsächlich Handelsstützpunkte und existierten in Allianz mit den Einheimischen, deren Zentren in der Hauptsache aus Segesta, Erice und Entella bestanden. 559 - 529 v.Chr. unternahm Malchus aus Karthago einen Feldzug in Sizilien, der eine politische und militärische Abhängigkeit der phönizischen Niederlassungen zur Folge hatte. 

Die griechischen Kolonien kamen trotz ständiger Zwistigkeiten untereinander in kurzer Zeit zu großem Reichtum, wie auch die Monumentalbauten erahnen lassen. Es entstanden Handelsbeziehungen zu den Städten Süditaliens und Karthago, später (ab dem 6. Jahrhundert .v.Chr.) auch mit Rom. Weil die Sozialstrukturen der Städte vor allem die Landbesitzer begünstigten, kam es Anfang des 6. Jh.v.Chr. zu inneren Unruhen, die tyrannische Regime hervorbrachte. Syrakus wurde zu Beginn des 5.Jh. von Gelone, dem Tyrann von Gela, eingenommen. Damit begann die Vorherrschaft Syrakus über den Südosten Siziliens. 483/82 annektierte der Tyrann Theron von Akragas die karthagische Stadt Himera und errichtete damit erstmals einen Insel durchziehenden Flächenstaat. Als Theron ein Bündnis mit seinem Schwager Gelone schloss, sah Karthago darin eine Gefährdung seiner Gebiete. General Hamilkar landete mit einem großen Söldnerheer in Panormos und eilte dem Hilferuf des aus Himera vertriebenen Terillos entgegen. Mit Hilfe einer List besiegten die Griechen unter der Führung Gelons die Karthager und verbrannten ihre Flotte. Hamilkar fand in diesen Kämpfen den Tod, und ein Friedensvertrag verpflichtete die Karthager zu Reparationszahlungen, deren Gebiete jedoch unangetastet blieben. Zwischen den Griechen und den Karthagern folgte ein 70 jähriger Frieden, der vor allem den Karthagern Zeit zur Festigung gab.

 474 besiegte Hieron, der Bruder und Nachfolger Gelons, die Etrusker bei Cuma und weitete seinen Einfluss auch auf die griechische Welt in Süditalien aus. Syrakus entwickelte sich zur blühenden Hauptstadt Siziliens und wurde die mächtigste Stadt der Griechen, teils mächtiger sogar als Athen. 
Leontini befand sich im Krieg mit Syrakus und bat Athen um Hilfe. Da Athen durch den Expansionsdrang Syrakus´ ohnehin schon seine Machtinteressen in Gefahr sah, eilte man zu Hilfe und versuchte im Zuge des peloponnesischen Krieges, Syrakus wieder unter Kontrolle zu bekommen. 

Leontini, eine Stadt an der Ostküste Siziliens, befand sich im Krieg mit Syrakus. Da man über die Haltung Athens Syrakus gegenüber informiert war, bat man um Athens Hilfe. Athens Eingreifen verlief zunächst glücklich, kam aber 424 zu einem jähen Ende, als die Städte Siziliens in Gela Frieden schlossen. Die athenische Flotte musste sich zurückziehen. Jedoch war das noch nicht das Ende dieser Auseinandersetzung, denn 416 erklären sich Segesta und Selinunte gegenseitig den Krieg. Selinunte nimmt in diesem Krieg Hilfe aus Syrakus in Anspruch, woraufhin Segesta sich hilfesuchend an Athen wendet. Zu ihrem Bedauern brachten die intensiven Bemühungen der Athener keine Erfolge ein und Syrakus setzte sich 413 mit einem klaren Sieg gegen die Angreifer durch.

Als Selinus einen Angriff auf die Elymer Segestas führte, beendete dies die griechisch-punische Friedensperiode, denn Segesta hatte sich vor der drohenden Niederlage den Karthagern unterstellt, und damit deren Eingreifen erwirkt. Sowohl Selinus als auch Himera wurden vernichtet, letztere auch aus Rache wegen der Niederlage 480 gegen Gelon. Zwar bestand ein Beistandspakt zwischen Syrakus und Selinus, aber Syrakus - geschwächt durch den Kampf gegen Athen - bemühte sich zusammen mit den Karthagern um eine friedliche Beilegung des Konfliktes.

408 - 407 führte Hermokrates einen Guerillakrieg gegen die Karthager und propagierte einen gesamtgriechischen Kampf gegen den Erzfeind Karthago. 406/5 reagierten die Punier mit einem militärischen Schlag. Der folgende Friedensvertrag begünstigte die Karthager: Das karthagische Einflussgebiet wurde erweitert, jedoch wurde auch der Tyrann von Syrakus, Dionysios I. namentlich bestätigt um die griechische Innenpolitik zu stabilisieren und damit einen dauerhaften Frieden auf Sizilien zu garantieren.

Dionysios I. rüstete auf und brach den Friedensvertrag mit einer Kriegserklärung an Karthago, mit dem Ziel, alle griechischen Städte zu befreien. Der Krieg brachte keine größeren Veränderungen und wurde 392 v.Chr. von dem Karthager Mago wieder für kurze Zeit aufgenommen. 

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