Eingestellt von Giovanni - Freitag, 7. August 2015 - Kommentare
Acireale, zwischen schwarzen Felsen und Zitronen
Zwischen den Kieselsteinstränden von Fondachello und dem Sandstrand der Playa di Catania liegen die schwarzen Felsen von Acireale. Sie sind ein Beweis dafür dass hier einst die heißen Lavamassen des Vulkans Ätna eine Pause eingelegt haben. Der glühende Boden verwandelte sich in massives Gestein und schuf so die schwarze Zyklopenküste. Ein Teil Siziliens der seit Gedenken von Mythen und Legenden geprägt wurde. Die Küstenortschaft Acireale befindet sich genau im Zentrum der Zyklopenküste auf einem erstarten Lavaplateau das sich Timpa nennt. Hier leben gut 52000 Einwohner, es ist die zweitgrößte Stadt in der Provinz von Catania.
Lange Zeit galt die Umgebung von Acireale als wichtiges
Anbaugebiet für Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen. Mit dem Preisverfall der
sizilianischen Zitrusfrüchte änderte sich dies nur wenig, auch heute befinden
sich dort noch viele Zitronenplantagen außerhalb der Stadt, leider werden die
meisten jedoch kaum noch ordentlich gepflegt. Der Preis um die Zitronen
pflücken zu lassen ist höher als der Verkaufswert auf dem internationalen Markt,
und das obwohl die Qualität durch die mineralhaltigen Vulkanböden ausgezeichnet
ist. Geblieben ist der Duft von
Zitronenblüte und das leuchtende immergrün der Bäume, Geld verdient man damit
aber nicht mehr. Heute ist der Tourismus in Acireale ein wichtiger
Wirtschaftszeig geworden den es zu
erhalten gilt.
Acireale ist bekannt für seinen Karneval, zusammen mit dem Karneval von Sciacca teilen
sich diese zwei Ortschaften den ersten Platz für dieses Event auf Sizilien.
Reich bemalte und aufwendig verzierte Karren werden hier ausgestellt, an den
meisten arbeiten die Karnevalisten das ganze Jahr. Gezeigt werden die Karren an
mehreren Tagen im Monat Februar, ein wahres Spektakel das man sich mal
anschauen sollte wenn man zu dieser Jahreszeit auf Sizilien ist. Im Sommer gibt
es meistens noch eine kleineres Karnevalsfest Ende Juli / Anfang August für
alle denen es im Februar zu kalt war.
Das heutige Erscheinungsbild von Acireale ist stark durch
das große Erdbeben von 1693 geprägt, das an der gesamten Ostküste für Verwüstungen
sorgte. Die Bauwerke die infolge des Wiederaufbaus errichtet wurden erhielten
einen klassischen Barockstil, der auch bis heute noch bewundert werden kann. Zu
den historisch sehenswerten Gebäuden gehört die San Sebastiano Kirche, dessen
Heiliger zu den wichtigsten der Stadt gehört und Anfang Januar gefeiert wird.
Die Piazza Duomo ist das sogenannte Herzstück von Acireale, hier befindet sich
die Kathedrale, die Santi Pietro e Paulo Basilica sowie der Kommunale Palast.
Die architektonische Kunst besitzt auch hier wie in ganz
Sizilien sehr enge religiöse Bindungen, wie man anhand der Kirche von Sant
Sebastiano (Sankt Sebastian) und in der Basilika von Sant Pietro sowie Sant
Paolo erkennen kann. Die Basilika von Sankt Paulus (Sant Paolo) ist 1550 erbaut
worden, sie ist das einzige Gebäude in Acireale das nach dem schweren Erdbeben
von 1693 nicht völlig zerstört wurde. Nach Plänen von Paolo Vasta wurde das
Gotteshaus 1741 im klassischen Barockstil restauriert. Im Inneren dieser 2
Kirchen können wertvolle Wandfresken von Pietro Paolo Vasta bewundert werden. Vasta
war ein lokaler Maler der von 1697 bis 1760 in Acireale lebte und zu den
wichtigsten seiner Epoche gehörte.
Heute ist Acireale zu einem wichtigen Urlaubsort an der
sizilianischen Ostküste herangewachsen. Die kleinen Fraktionen der Gemeinde die
sich an der Küste befinden wie z.B. Santa Tecla und Santa Maria la Scala sind
beliebte Urlaubsgebiete für Italiener und mittlerweile auch für Touristen aus
dem Rest der Welt. Die der Küste folgenden schwarzen Strandpromenaden laden zu
romantischen Spaziergängen oder Restaurant besuchen ein, hier bekommt man
erstklassigen und frischen Fisch. Sehr schön ist auch das in der Nähe gelegene Normannenschloss
von Acicastello oder die Zyklopeninseln von Aci Trezza.
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